Jagdkameraden auf vier Läufen

Eine eingeschworene Truppe: Meute aus Westfalenterriern

„Jagd ohne Hund ist Schund“ – besser als mit diesem Sprichwort lässt sich die Bedeutung von ausgebildeten Hunden für die Jagd nicht auf den Punkt bringen. Und die Praxis bestätigt diese Aussage: Es gibt kaum eine jagdliche Betätigung, bei der ein feinnasiger jagdlicher Begleiter dem jagenden Menschen gute Dienste leistet. Und in vielen Bereichen wäre eine tierschutzgerechte Jagd ohne unsere Jagdhunde gar nicht möglich.

Früher ein Klassiker, heute ein Seltenheit: Hühnerstreife mit dem Vorstehhund

Keine Chancen ohne Hund

So zum Beispiel bei der Wasserjagd. Ein gut abgerichteter Jagdhund stöbert im Schilf, bringt das Wasserwild hoch und apportiert uns die Beute aus dem Nass. Ohne einen wasserfreudigen Hund wäre das undenkbar. In der Röhre eines Fuchsbaues kämen wir nie voran. Teckel und Terrier schliefen mutig in die dunklen Verliese und setzen sich mit Fuchs und Dachs auseinander. Ohne solch mutige Kämpfer undenkbar. Ebenso bei der Suche im Feld. Die feine Nase des Vorstehhundes ortet Fasan, Rebhuhn oder Hase und steht das sich drückende Wild vor. Die Gelegenheit sich auf Flintenschussweite zu nähern und Beute zu machen. Perfektes Teamwork.

Was wäre die Wasserjagd ohne einen sicher apportierenden Hund?

Spezialisten auf der Wundfährte

Ebenso wie der Vorstehhund ein verwundetes Stück Niederwild verfolgt und bringt, werden für die Nachsuchen auf Schalenwild Spezialisten auf der Wundfährte angesetzt. Mit ihrer superfeinen Nase konzentrieren sie sich auf das Auffinden von krankem Wild. Häufig über viele Kilometer. Selbst wenn für den begleitenden Nachsuchenführer nichts mehr an Pirschzeichen zu entdecken ist, bleibt der Schweißhund auf der Fährte. Die Nachsuchengespanne garantieren ein Höchstmaß an Waidgerechtigkeit .

Trassierband Nachsuche
Gut ausgebildete Schweißhunde sind für die Nachsuche auf krankes Wild unverzichtbar und Grundvoraussetzung für eine waidgerechte Jagdausübung

Konsequente Leistungszucht

Aber all diese herausragenden Hundeleistungen geschehen nicht von allein. Über Jahrhunderte sind Rassen von Jägern gezüchtet worden, die für die verschiedenen Einsätze prädestiniert sind. So mit dem Hannoverschen und Bayerischen Schweißhund für Schalenwild-Nachsuchen, mit den spurlauten Bracken und dem Wachtel für die Einsätze auf Drückjagden oder den Erdhunden für die Bodenjagd. Zuchtbücher und Abstammungsnachweise sind die Grundlage für eine Auslese im Sinne der jagdlichen Eignung.

Die Milchbar ist heiß begehrt beim Nachwuchs

Brauchbarkeit erst durch Prüfung

Aber allein ist damit ist es nicht getan. Brauchbarkeit wird einem Jagdhund erst bescheinigt, wenn er bestimmte Prüfungsanforderungen erfüllt hat. Das bedeutet für den Besitzer eines Welpen, dass dieser neue Hausgenosse auch trainiert werden muss, um ihn auf seine zukünftigen Aufgaben fachgerecht vorzubereiten. Erst durch Bestehen von Prüfungen wird ihm die jagdliche Brauchbarkeit bescheinigt. Und wer etwas ehrgeiziger ist, wird nicht nur die Jugend- und „Gesellenprüfung“ mit seinem vierläufigen Begleiter ablegen, sondern sich auch an der Meisterprüfung versuchen. Das bedeutet reichlich Arbeit und Einfühlungsvermögen. Eine Herausforderung, der sich besonders Jägerfrauen mit großem Erfolg widmen.

Jagdhundeausbildung – eine Frauendomäne

Immer an der Seite des Jägers

Doch nicht jeder Jäger verfolgt diese hohen Ziele. Sie schätzen es, einen Hund bei Ansitz oder Pirsch an Ihrer Seite zu haben. Und das nicht nur als Fußwärmer. Die scharfen Augen und das dem Menschen weit überlegene Riechorgan sind für den Einzeljäger ein hilfreiches Frühwarnsystem. Er merkt am Verhalten des Hundes, wenn sich Wild in der Nähe befindet und kann entsprechend darauf reagieren. 

Wo es wirklich dicht wird, sind die vierläufigen Gefährten von unschätzbarem Wert

Griffig im Revier, lammfromm zu Hause

Jagdhunde sind keine Arbeitsgeräte, sondern lebendige Wesen, die in Treue zu uns ihre Aufgaben in Wald, Feld und Wasser freudig wahrnehmen. Häufig genug unter Einsatz ihres Lebens. Das wissen Jäger zu schätzen und behandeln sie entsprechend fürsorglich und liebevoll. Bei allem Nutzen für die Jagd, besteht auch außerhalb der Jagd ein absolut inniges Verhältnis zwischen den Vierbeinern und seinem Rudel (Familie). Selbst der schneidigste Bauhund oder Sauenkämpfer ist ein Familienmitglied und zu Hause lammfromm. In zwei Drittel der deutschen Jägerhaushalte ist mindestens ein Hund zu Hause. Das belegt eindeutig die Wertschätzung für die domestizierten Wolfs-Abkömmlinge in Jägerkreisen. Mit den Urvätern ihrer Jagdhunde haben sie es dagegen nicht so. Aber das ist eine andere Geschichte…

Schon früh sollen die Jagdhunde in Kontakt mit ihren späteren Aufgaben kommen

1 Comment

  1. Andy Friedrichs sagt:

    Jagen ohne Hund ist nicht praxistauglich, daher gehört ein gut ausgebildeter Hund einfach zu einem Jäger

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